Sebastian Asch siegt am Lausitzring und ist Halbzeitmeister

Sebastian Asch startete vom 3. bis 5. Juli 2015 zum vierten Saisonwochenende des ADAC GT Masters auf dem Lausitzring. Der Abschluss der ersten Saisonhälfte verlief perfekt. Zusammen mit Team Zakspeed-Teamkollege Luca Ludwig sicherte sich Asch seinen zweiten Saisonsieg und feierte mit 40 Punkten Vorsprung den inoffiziellen Titel der Halbzeitmeisterschaft.

Herzlichen Glückwunsch zur Halbzeitmeisterschaft! Was bedeutet dir die Tabellenführung zur Saisonhalbzeit?
Es ist natürlich schön, zur Saisonhalbzeit in der Meisterschaft vorne zu liegen. Die ersten vier Rennwochenenden liefen beinahe perfekt. Wir waren in allen Rennen immer unter den besten Vier. Das lässt gleichzeitig die Ansprüche steigen. Im vergangenen Jahr hätte ich bei Rang vier Luftsprünge gemacht. Aktuell sind wir so erfolgsverhöhnt, dass wir uns bei Position vier die Frage stellen, was schiefgelaufen ist, weil wir nicht auf dem Podium standen. Luca und ich sind eine gute Fahrerkombination und verfügen über sehr viel Rennerfahrung. Das spielen wir im Moment aus. Wir wissen, wo wir hineinstechen können und wo es sinnvoller ist, auch einmal zurückzustecken.
Jetzt sind wir Halbzeitmeister – gewonnen ist damit aber noch lange nichts. Es stehen noch vier Rennwochenenden an und die Konkurrenz schläft nicht.

Im ersten Rennen war es ein angesprochener vierter Rang, obwohl du von Platz zwei gestartet bist. Was war los?
Der Start war gut, beim Boxenstopp haben wir aber etwas lange gebraucht und dadurch Zeit verschenkt. Hinzu kam, dass wir im Verlauf des Rennens unser Zusatzgewicht für den Sieg in Spa-Francorchamps deutlich gemerkt haben. Das macht im Schnitt drei Zehntel pro Runde aus und hat großen Einfluss auf den Reifenverschleiß – vor allem bei diesen heißen Temperaturen. Uns war recht schnell klar, dass wir die Pace der Sieger nicht ganz mitgehen konnten. Aus diesem Grund haben wir im Warm Up am Sonntag noch einiges ausprobiert und tatsächlich etwas gefunden.

Ihr habt offensichtlich etwas entdeckt, denn am Ende stand euer zweiter Saisonsieg.
Mit diesem Ergebnis können wir uns wirklich sehen lassen! Der Start war recht schwierig und Luca hat eine Position eingebüßt. Wir wollten vor allem durchkommen und Punkte mitnehmen – das ist das Wichtigste. Ich habe das Auto auf Rang zwei übernommen. Eigentlich wollten wir bereits beim Fahrerwechsel an die Spitze gehen, das hat trotz eines perfekten Boxenstopps aber nicht ganz geklappt. Ich kam hinter der Corvette wieder auf die Strecke und war klar schneller – Überholen ist auf dem Lausitzring jedoch nicht so einfach. Als dem Spitzenreiter ein Fehler unterlief, nutzte ich meine Chance und schlüpfte innen durch. Ich konnte mich sofort ein bisschen absetzen. Das war sehr wichtig, denn am Ende hatten wir wieder etwas Probleme mit den Reifen und ich musste ein wenig das Tempo herausnehmen. Der Abstand war glückicherweise groß genug und es reichte es zum Sieg. Das Auto war heute von meinem Team Zakspeed wirklich wieder super vorbereitet. Danke auch an sie.

An diesem Wochenende stieg die Lufttemperatur auf rund 40 Grad. Wie schwierig ist diese Hitze für Mensch und Auto?
Es war klar zu spüren. Im Auto wird es teilweise bis zu 65 Grad warm. Nach zwei Runden im Rennen bemerkte ich, dass ich komplett nassgeschwitzt war. Während des Fahrens ist es aber kein Problem. Speziell am Lausitzring haben wir die lange Gerade, die das Auto wieder etwas herunterkühlt. Schwierig ist es vor dem Start oder bei Unterbrechungen – wie im ersten Rennen. Ich saß zehn bis fünfzehn Minuten im Auto, bis ich aussteigen konnte. Da wird es natürlich richtig warm. Ich hatte aber Glück, dass ich in der Boxengasse genau unter der Brücke stand – ich war also ein Schattenparker. Es ist wichtig, bei derartigen Bedingungen gut vorbereitet und fit zu sein, um immer konzentriert zu bleiben und Leichtsinnsfehler zu vermeiden. Das hat bei uns super geklappt. Ich bin kein Fan von speziellem Hitzetraining, sondern gehe lieber regelmäßig bei heißen Temperaturen joggen.

Nun stehen im ADAC GT Masters sechs Wochen Sommerpause auf dem Programm… aber nicht für dich. Wie geht es für dich weiter?
Ich werde bereits kommendes Wochenende bei den 4 Stunden vom Red Bull Ring in der European Le Mans Series antreten. Dort starte ich gemeinsam mit Richard Lietz und Christian Ried im Porsche. Ich bin in dieser Serie noch nie angetreten, auf dem Red Bull Ring komme ich jedoch super klar und auch den Porsche kenne ich richtig gut. Das wird sicher spaßig werden. Danach sind die Wochenenden auch schon verplant. Wir wollen noch ein paar Testtage einschieben, um die zweite Saisonhälfte besser aussortiert in die Rennwochenenden zu starten. Wir möchten an die Rennstrecke kommen und sofort eine Idee bezüglich des Setups haben. Daran arbeiten wir in den kommenden Wochen.

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